Ablösungsprozess

Der Beginn in einer Spielgruppe ist für viele Kinder ein grosser Schritt, der viel Mut erfordert. Eltern haben oft Schwierigkeiten, ihr Kind in die Obhut der Spielgruppenleiterin zu geben – besonders wenn es Tränen gibt, wenn sie sich verabschieden.

 

Wichtige Punkte für den Ablösungsprozess

 

  •      Offene Spielgruppentage besuchen

Besuchen sie im Voraus die offenen Spielgruppentage, um ihrem Kind die Räumlichkeiten zu zeigen und die Leiterinnen ein wenig kennenzulernen. Dadurch kann sich das Kind besser vorstellen, was eine Spielgruppe ist und es ist nicht mehr alles Neu am ersten Tag.


  •   Sich Zeit nehmen für den Ablösungsprozess

Es ist wichtig, dass die Eltern sich bewusst Zeit nehmen, den Ablösungsprozess langsam und behutsam zu gestalten. Planen sie sich die Zeit ein, dass es möglich ist, die ersten Male eine Weile in der Spielgruppe zu bleiben.


  • Halten im Arm erschwert die Trennung

Das Kind die ganze Zeit im Arm zu halten, um es zu trösten, kann die Trennung erschweren. Besser ist es, das Kind an der Hand zu halten. Dies gibt ihm die Möglichkeit, sich eigenständig in der neuen Umgebung zu bewegen.


  • Dem Kind Zeit geben

Jedes Kind ist ein Individuum, das Eine benötigt möglicherweise mehr Zeit als das Andere, um sich von den Eltern zu lösen und sich wohlzufühlen.


  • Sicherheit ausstrahlen

Die Eltern und die Spielgruppenleiterinnen sollen Sicherheit und Vertrauen vermitteln, indem sie ruhig und gelassen bleiben. Eine positive Ausstrahlung kann dem Kind Geborgenheit vermitteln und hilft ihm, sich sicher zu fühlen.


  •   Das Kind darf traurig sein, wenn Mama und Papa für eine kurze Zeit gehen

Oftmals sind die Spielgruppenleiterinnen die ersten fremden Bezugspersonen für das Kind. Es ist wichtig, dem Kind zu erlauben, dass es traurig sein darf, wenn Mama oder Papa sich verabschieden. Eltern und Spielgruppenleiterinnen sollen dem Kind erlauben, diese Gefühle auszudrücken und ihm Trost spenden. Ermutigen sie das Kind, die Traurigkeit zu überwinden in dem sie ihm positiv zureden. Zum Beispiel: Du schaffst das, ich freue mich, wenn ich dich wieder abholen komme.


  • Schrittweise immer früher gehen

Schrittweise die Zeit, in der die Eltern in der Spielgruppe bleiben, kürzen. (10-15 min Schritte). Dabei ist es wichtig, klar zu kommunizieren wie z.B. ich bleibe noch bis du Znüni isst und dann gehe ich.


  •  Nicht abschleichen

Die Eltern sollen die Spielgruppe nie verlassen, ohne sich beim Kind zu verabschieden. Dies kann ansonsten beim Kind Misstrauen schaffen.


  •  Trösterli mitgeben

Vielleicht hat ihr Kind ein besonders wichtiger Begleiter, den es in die Spielgruppe mitnehmen möchte (Kuscheltier, Noscheli etc.) Dies kann Sicherheit und Trost spenden, wenn es Mama und Papa vermisst.


  • Immer pünktlich abholen

Das Kind muss darauf vertrauen, dass es immer pünktlich abgeholt wird. Wenn alle anderen Kinder pünktlich abgeholt werden und ihres nicht, wird es das nicht so schnell vergessen.


  • Gehen, aber immer erreichbar sein

Wenn sich das Ablösen nicht sofort problemlos gestaltet, bleiben sie eine Weile in der Nähe. Die Spielgruppenleiterin wird ihnen gerne eine Sitzmöglichkeit anbieten. Nehmen sie sich eine ruhige Beschäftigung mit, z.B. ein Buch. Sie können ihr Kind aus der Ferne beobachten, damit es die Sicherheit hat, zu ihnen zurückzukehren, wann immer es ihre Nähe braucht. Wenn sie die Spielgruppe verlassen, seien sie immer erreichbar. Falls sich ihr Kind nicht beruhigen lässt, wird sich die Spielgruppenleiterin mit ihnen in Verbindung setzen.


  • Verabschiedung kurzhalten

Halten sie die Verabschiedung kurz. Eine lange Verabschiedung verunsichert das Kind.